Bewältigungsstrategien und Anknüpfungspunkte für die Soziale Arbeit.

Überschuldung zieht neben den ökonomischen vielfältige soziale und psychische Folgen für die Betroffenen mit sich und führt zu Störungen in der Paarbeziehung und zu Erziehungsschwierigkeiten. Insbesondere, wenn Eltern durch die Überschuldung psychisch stark belastetet sind und beispielsweise Symptome einer Depression aufweisen, kann dies negative Auswirkungen auf deren Kinder haben.

In dieser Arbeit wird deshalb der Frage nachgegangen, wie überschuldete Eltern den Familienalltag bewältigen und welche Auswirkungen die Situation aus Sicht der Eltern auf die im gleichen Haushalt lebenden Kinder hat. Weiter wird erforscht, wie Schuldenberatungs­stellen betroffene Eltern unterstützen können. Um diese Fragen zu beantworten, wurde auf ein qualitatives Forschungsdesign abgestellt und wurden Eltern mittels des problemzentrierten Interviews (Witzel, 2000) befragt. Danach erfolgte eine inhaltsanalytische Datenauswertung. Die Ergebnisse zeigen, dass die Eltern zwar psychisch stark belastet sind, sich aber meist der finanziellen Auswirkungen auf die Kinder bewusst sind, die sie so gering als möglich zu halten versuchen. Die Auswirkungen der psychischen Belastungen werden dagegen kaum thematisiert. Es sind jedoch genau diese Belastungen, die sich negativ auf die Kinder auswirken, da die Eltern ihnen gegenüber weniger zugewandt und fürsorglich sind. Entscheidend für die Situation in den Familien ist zudem, ob eine Perspektive auf ein schuldenfreies Leben besteht.

Eltern und Kinder in überschuldeten Haushalten – Bewältigungsstrategien und Anknüpfungspunkte für die Soziale Arbeit (Masterarbeit Nadine Kaufmann, 2023; Budget- und Schuldenberatung Aargau–Solothurn)
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